kreativität ist ne challenge

15. Mai 2020

Die Herausforderung, kreativ zu sein

Hallo liebe Leute, 

heute geht es um Kreativität. Ein ziemlich merkwürdiges Thema für einen Post, denn bis jetzt habe ich meistens über irgendwelche Ereignisse der letzten Wochen geschrieben. Aber eigentlich passt ja genau das schon zum Thema.  

Menschen mit irgendeinem künstlerischen Talent bezeichnen wir als kreativ. Aber ich bin fest überzeugt, dass jeder Einzelne auf seine ganz eigene Art kreativ ist: Ob beim Zeichnen, Planen, Fotografieren, in Gesprächen, mit Worten, Experimentieren, Entwickeln, Forschen... Es gibt keinen Menschen, der grundsätzlich unkreativ ist. Und genau deshalb schreibe ich darüber. 

Denn manchmal vergisst man einfach, kreativ zu sein. Wir sind so gefangen im Alltagstrott, haben keine Zeit und keine Lust etwas Neues auszuprobieren, weil wir damit das Risiko eingehen müssen, dass es total schief geht. Und das ist voll okay. Aber manchmal ist es auch schade da nicht ausbrechen zu können. 


Deshalb hatten Lu, Hanna und ich vor einigen Wochen eine Idee: Jeden Tag irgendetwas Kreatives. Keine krasse Intention, einfach mal mehr ausprobieren und weniger prokrastinieren. Innerhalb weniger Minuten hatten wir eine Liste mit komplett zusammenhangslosen Wörtern zusammen, 40 Themen für 40 Tage. Eigentlich wollten wir unsere Ideen einfach täglich in unsere WhatsApp-Gruppe schicken, haben uns dann aber entschieden, jeden Tag etwas auf Instagram über unsere Kreativ-Challenge zu posten. Einfach nur so. 


Eigentlich komisch, denn je mehr persönliche Gedanken in einen “Post” flossen, desto mehr Überwindung schien es uns zu kosten ihn wirklich hochzuladen. Ich bin es schon so gewohnt, auf Instagram Bilder zu teilen, die ich selbst auch mag oder die in gewisser Weise “fertig” sind, dass es sich merkwürdig anfühlte an manchen Tagen etwas Unfertiges oder für mich selbst uninteressant wirkendes zu teilen. 


Aber es hat sich so gelohnt: Da wir von Anfang an zu dritt waren, konnten wir uns gegenseitig motivieren. Wow, jeder von uns hatte so unterschiedliche Ideen zu nur einem Wort. Ein Highlight der ganzen Zeit war definitiv auch, die Beiträge von denjenigen zu sehen, die außer uns dreien noch mitgemacht haben: Ihr habt mich so zum Lachen, Nachdenken und Bewundern gebracht! Und auch jeder Kommentar, jede liebe Reaktion, jede Ermutigung, sooo cool! 

Natürlich war es auch nicht jeden Tag einfach, Ideen zu haben und diese direkt umsetzen zu “müssen". Deshalb gab es dann von mir auch manchmal das Thema von gestern, haha. Am Ende war die Challenge für mich dann wirklich eine Herausforderung, vor allem in Durchhaltevermögen und Ausdauer. Ich musste mich oft daran erinnern, dass ich das vor allem einfach so mache, nicht weil ich “muss”, sondern weil ich genau diese Herausforderung wollte und Kreativität manchmal Selbstdisziplin erfordert. 


Auch wenn die ganze Aktion so spontan und ungeplant entstanden ist, hat sie mir einfach so viel Motivation und neue Gedanken gegeben. Nicht jede Idee wird zur Skizze und nicht jede Skizze wird mal ausgearbeitet. Aber es lohnt sich, Ideen aus dem Kopf auf Papier zu bringen und sie real werden zu lassen.

Was auch immer dein ganz eigener Weg ist, kreativ zu sein. Egal, ob du die besten Kuchen erfindest, Strichmännchen zum Leben erweckst oder vor fünf Jahren das letzte Mal deine Gitarre in der Hand hattest: Hab ein bisschen Mut anzufangen, dich selbst herauszufordern. Keiner sieht die Welt so wie du. Nichts ist so interessant, wie einen kleinen Einblick in deine Ideen zu bekommen!


Alles Liebe,

Marie


P.S.: Genau deshalb auch folgende Idee für diesen Blog: Über die nächsten Wochen werde ich einfach ein bisschen experimentieren, wie ich hier noch die Ideen oder Gedanken anderer teilen kann, nicht nur meine eigenen. 

Einfach so, und hoffentlich findest du in ihren Worten genauso viel Inspiration wie ich:)


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von Hanna 30. Mai 2020
Hey friends, Als Marie mir angeboten hat einen Post für ihren Blog zu schreiben, habe ich sofort zugesagt. Und jetzt schreibe ich, ohne vorher zu wissen, was man am Ende lesen wird. Ich könnte jetzt über Corona und Quarantäne schreiben, aber ich glaube, wenn ich du wäre würde ich es nicht lesen wollen, weil die Medien über nichts anderes berichten. Also werde ich dir jetzt einen kleinen Einblick in meinen Kopf gewähren. Vielleicht hast du ja schon ähnliches gedacht. Das ist ein Poetry Slam, den ich vor einigen Jahren geschrieben und heute überarbeitet habe. Es geht um das Gefühl verloren zu sein. Manchmal, da fühle ich mich ziemlich allein und frage mich: Wo könntest Du, Gott, nur sein? Ich dachte, Du gibst das Versprechen, dass Du immer da bist und Du würdest das auch niemals brechen, aber gerade habe ich das Gefühl, dass Du genau das tust. Und dann fühle ich mich wie ein undankbares Kind. Ich verstehe so vieles nicht und bemühe mich zu verstehen, zu analysieren und Zeit darin zu investieren Dir nah zu sein. Doch wenn jemand fragt geht es mir “gut” und ich schätze, allen genügt “gut”. Dabei fehlt mir einfach nur der Mut zu sagen, was ich wirklich denke. Also werde ich mit allem allein fertig und hoffe, dass es mir nach einiger Zeit gleichgültig ist. Doch dann stelle ich fest, dass es mich fertig macht. Aber eigentlich würde ich bei Dir, Gott, gerne alle meine Anliegen vor Dich bringen können, Außerdem weiß ich, nichts ist Dir zu klein und außerdem bin ja auch Dein. Es fällt mir einfach schwer keine Person vor mir zu haben und alles, was ich momentan kann, ist klagen. Aber ich weiß ich möchte dankbar sein, denn eigentlich bin ich ja alles andere als allein Du bist liebender Vater, Freund und Herrscher zugleich und deswegen werde ich üben mit Dir zu reden, denn alles was ich will ist ein Leben mit Dir an meiner Seite zu leben. Du bist treu und warst es schon immer und ich habe keinen Schimmer, was du geplant hast. Trotzdem vertraue ich dir und überlasse dir das Steuer. Du sollst mein Leben lenken, deshalb sei Herrscher über mein Tun und mein Denken. Das habe ich geschrieben als es mir nicht so gut ging- und ironischer Weise finde ich, dass der Text zu dem Punkt, an dem ich heute stehe, passt. Ich weiß, wie gut ich es habe, und dass ich mir keine Sorgen über die Zukunft machen brauche. Aber in schwierigen Zeiten wünsche ich mir oft, dass Gott mir ein Stückchen näher ist und sich besser zu erkennen gibt. Gott in solchen Momenten das Steuer zu überlassen ist vielleicht schwer, aber eine Entscheidung, die ich noch nie bereut habe. Gott zu vertrauen führt nie zu Reue. Versuche einfach jeden Tag neu Zeit in Gottes Gegenwart zu verbringen. Danke, dass du bis hier gelesen hast. And always remember: you are not alone. Alles Liebe, Hanna
25. April 2020
Hallo Welt! Wie wahrscheinlich die meisten von euch schon längst wissen, schreibe ich diesen Eintrag aus Deutschland. Ich bin zurück, in alter Umgebung und die letzten Wochen waren einfach nur verrückt. Am 19. März bekamen wir die Nachricht, dass nun auch wir von der Rückholregelung der deutschen Regierung betroffen sein würden, vier Tage später saßen wir dann bereits zu fünft im Flugzeug nach Frankfurt. Die Tage dazwischen kommen mir rückblickend einfach nur surreal vor, vollgestopft mit Kofferpacken, Flugumbuchen, vielen plötzlichen Abschieden und ganz vielen ungeklärten Zukunftsfragen. Zeitgleich schlossen dann auch in Australien einige Geschäfte, die Restaurants stiegen auf Take-Away um. Und: Da ich bereits einige Tage in Selbstisolation verbracht hatte, entstand die Idee für eine Kreativchallenge. Zu dem Zeitpunkt ahnte ich noch nichts davon, was sich alles in den nächsten 40 Tagen ändern würde. Heute bin ich schon seit gut einem Monat wieder in Deutschland und unsere Challenge ist mit diesem Tag auch beendet. Aber die letzten Wochen waren nur der Abschluss von an sich schon sehr ereignisreichen und außergewöhnlichen acht Monaten. Natürlich ist es schade, nicht jedem richtig Tschüss sagen zu können, gezwungen zu sein alle Pläne umzuwerfen und auf einmal ganz ohne Plan dazustehen. Ich hatte mir das anders vorgestellt. So geht es wahrscheinlich gerade jedem. Da sind so viele Ideen gewesen, ganz viel Vorfreude auf Frühlingsausflüge und Erwartung an diese Zeit. Gestrichene Termine, die für den einen mehr Freiheit bedeuten und für den anderen auch noch den letzten Kontrast zwischen Job und Freizeit wegwischen. Am Anfang war ich von all diesen Veränderungen ziemlich überwältigt. Überrascht, weil ich ganz und garnicht erwartet hätte, dass das “Abenteuer Australien” so plötzlich zu Ende sein würde. Lust auf einen “Neuanfang” hatte ich nicht, zumindest nicht jetzt sofort. Zurück zu sein in Deutschland war zunächst komisch. Ein Gefühl, als wäre ich von einem Sommercamp wiedergekommen. Froh über mein eigenes Bett und die bekannten Gesichter. Aber auch wehmütig, die so ganz andere Welt jetzt hinter sich lassen zu müssen. Wie das Ende der Schulferien, eine unaufhaltsame Rückkehr in den zu bekannten Alltag. Aber gleichzeitig haben sich doch ein paar Dinge geändert: Mein ´kleiner´ Bruder ist auf einmal größer als ich, ich mag die Farbe meiner Zimmerwand nicht mehr und manchmal würd ich lieber auf Englisch mit meinen Freunden reden, weil sich das normaler anfühlt. Aber in all dem Chaos durfte ich lernen, einfach mal still zu sein. Nicht den ganzen Tag zu beschäftigt zu sein, um mal die Welt um mich herum zu sehen. Die vollgestopften Schubladen auszumisten und aufzuräumen. Die Regale neu zu sortieren, meine Wand neu zu streichen, zu lesen, nachzudenken, zu malen, Fotos zu sortieren, produktiv und auch unproduktiv zu sein. Und dann am Ende des Tages vollkommen zufrieden damit zu sein, dass morgen auch noch ein Tag ist und Zeit (und sogar Langeweile) vielmehr ein Geschenk als ein Hindernis ist. Auch wenn alles um uns herum Kopf steht: Gott ist immer noch derselbe. Er kann uns Ruhe schenken, in der stürmischsten Zeit, weil er schon immer so viel größer gewesen ist als unsere Umstände (Psalm 62!). Das ist eines, was ich in Australien (und jeden Tag aufs Neue) erkennen darf. Und deshalb bin ich mir sicher, dass auch in diesem plötzlichen Ende ein versteckter Neuanfang steckt. Langsam, aber sicher gewöhn ich mich an den Gedanken, jetzt und hier nochmal neu anzufangen. Alles Liebe, Marie
29. Dezember 2019
Liebe Leute, jetzt gerade sitze ich am Esstisch, der Ventilator neben mir läuft auf Hochtouren und ich bin froh, dass es heute mal nur 27°C sind. Durch die Brände, die aufgrund der Trockenheit und Hitze andauern, riecht die Luft in Brisbane morgens manchmal ein bisschen wie Osterfeuer und wenn die Sonne untergeht, sieht man die Rauchpartikel in der Luft. Ich kann die Male an einer Hand abzählen, die ich hier in den letzten Monaten Regen mitbekommen habe. Über die letzten Wochen ist es hier immer heißer geworden und dementsprechend ist bei den Australiern auch Weihnachtsstimmung eingekehrt. In den Schaufenstern stehen noch die Weihnachtsbäume, manche Häuser blinken bunt vor lauter Lichterketten und im Shoppingcenter konnten die Kinder Fotos mit Santa machen. Obwohl ich Weihnachten im Warmen ja schon einmal in Brasilien erlebt habe, ist es schon merkwürdig in T-Shirt oder Sommerkleid Weihnachtsgeschenke zu kaufen, über den Mini Weihnachtsmarkt in der Innenstadt zu schlendern, wo es sogar deutsche Bratwürste gibt, und am Weihnachtsmorgen Mangos unter dem Baum zu finden. Durch meine Gastfamilie lerne ich hier auch ganz andere Weihnachtstraditionen kennen, als ich von zuhause gewohnt bin: Letzte Woche sind wir abends in die Stadt gefahren, um dort bei Dunkelheit den großen Weihnachtsbaum in der Stadtmitte und die weihnachtlichen Schaufensterauslagen zu bewundern. Danach durfte jeder ein Ornament aussuchen, das jetzt im Wohnzimmer den Tannenbaum schmückt. Die Geschenke lagen auch schon seit ein paar Tagen unter dem Baum, obwohl ja erst am 25. richtig gefeiert wurde und unser Kater schon gespannt um die verschiedenen Päckchen herumschlichen ist. Die letzten Wochen und Monate ist so viel Verschiedenes passiert, dass es schwer zusammenzufassen ist: Neben unserem “normalen Alltag” waren wir auf einem weiteren Camp und haben in der Hitze gezeltet. Wir hatten außerdem "Global Haverim", bei dem wir unserer Gemeinde die von uns täglich zum Bibellesen angewandte Methode “Haverim” zeigen durften. Es war richtig cool zu sehen, dass die Leute echt Interesse daran hatten, von uns zu lernen und wir das, was wir über die letzten Monate als Team gelernt haben, sogar praktisch weitergeben konnten. Vor ein paar Wochen hatte ein Teil unseres Teams die Möglichkeit, mit einigen Mitarbeitern aus der Gemeinde zu einem Kindertag in dem etwa 3 Fahrstunden nördlich von Brisbane gelegenen Cherbourg zu fahren. Der Ort ist als Queenslands drittgrößte Aboriginal Community bekannt und viele der über 1000 Einwohner leiden unter Arbeitslosigkeit und dem geringen Einkommen. Zweimal im Jahr wird aus einer Turnhalle dort der reinste Kinderspielplatz, mit Hüpfburg, Musik, vielen verschiedenen Spielen, Snacks, einer kleinen Andacht und Geschenken, einfach um den Kindern und ihren Familien eine Freude zu machen. Wir haben mitgeholfen, wo wir gebraucht wurden: Beim Leiten der Spiele, Springseil halten, Geschenke austeilen, Choreografien für unseren Tanzwettbewerb ausdenken und einfach für die Kids da sein. Am Ende haben wir zwei kleinen Mädchen sogar ein bisschen deutsch beigebracht, wovon die beiden total begeistert waren. Es war sehr interessant, diese ganz andere Seite der Missionsarbeit mitzuerleben und der Tag wird uns allen in Erinnerung bleiben. Vor allem auch, weil wir die Mitarbeiter-T-Shirts, bedruckt mit bunten Mustern im Stil der Aboriginie-Kunst, behalten durften. Kurz vor Beginn der Sommerferien durften wir, gemeinsam mit den anderen Teams aus Australien und Neuseeland, an der sogenannten FRESH-Konferenz teilnehmen. Vier Tage, in denen es thematisch und ganz praktisch um Ruhe und Auftanken im Alltag ging: Dabei war es natürlich sehr cool, dass der Strand von unserer Unterkunft nur 7 Minuten Fußmarsch entfernt lag und wir sehr viel Zeit hatten, die wir selbst füllen durften. Unter anderem hatten wir morgens eine Stunde “Stille Zeit", die ich mit meiner Bibel und einem Notizbuch am Strand verbracht habe. Es ist so einfach, inmitten aller To-Do´s, Ziele und Aufgaben zu vergessen, einfach mal still zu werden und alle Ablenkungen auszusperren. Einfach mal tief durchatmen und Gott nach seiner Perspektive zu fragen, weil meine eigene oft so begrenzt und eindimensional ist: Das ist etwas, was ich jeden Tag neu erkennen und wertschätzen darf. Während der Konferenz habe ich mich auch viel mit den anderen Teammitgliedern austauschen können, wir haben Ping-Pong gespielt, saßen am Lagerfeuer, haben uns gegenseitig ermutigt, Killer-UNO gespielt, unseren Geschichten und Erfahrungen gelauscht und viel gelacht. Es hat echt Spaß gemacht, die anderen Teams noch ein bisschen besser kennenzulernen und einfach gemeinsame Zeit zu verbringen. Vor zwei Wochen haben dann auch schon die Sommerferien angefangen, die bis jetzt vor allem mit Weihnachtsfeiern und -wichteln gefüllt waren. Heiligabend waren wir im Gottesdienst, und am 26. sind wir dann zu Verwandten nach Perth geflogen. Da Perth im Westen Australiens liegt, Brisbane dagegen ganz im Osten, dauert der Flug dorthin sogar um die fünf Stunden. Die Landschaft hier in Perth sieht teilweise ganz anders aus als in Brisbane: Während Brisbane im Sommer eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit aufweist und es wenig regnet, ist es in Perth eine trockenen Hitze, aber mit häufigerem Regen. Das Klima hier ist mediterran und viele Pflanzen und der Sandboden erinnern an Gegenden wie Italien. Schon merkwürdig, dass ein einziges Land gleichzeitig ein Kontinent ist und damit so unterschiedlich und riesig. Eine Sache, die viele Australier hingegen an Europa bewundern, ist die Nähe der verschiedenen Länder und Kulturen. Fünf Flugstunden von Hannover aus würden mich nicht nach Bayern, sondern auf die kanarischen Inseln oder in die Türkei bringen. Mit dem Auto ist der Strand nur ein paar Minuten von dem Haus entfernt, in dem wir hier in Perth untergebracht sind. Morgens ist das Wasser echt noch kalt, aber wir werden bestimmt trotzdem schwimmen gehen. Ansonsten genieße ich die entspannte Zeit hier sehr und freue mich schon auf die nächsten Tage! Hoffentlich hattet ihr wunderschöne und besinnliche Weihnachtsfeiertage, und könnt euch jetzt auf das neue Jahr freuen:) Alles Liebe, Marie
23. September 2019
Liebe Leute, September ist schon fast wieder um und hier wird es mittlerweile schon richtig warm, denn der Frühling fängt an! In den letzten Wochen ist ziemlich viel passiert, vor allem aber hat sich der Alltag ein bisschen eingependelt. Die Woche geht für mein Team am Dienstag los, denn Montag ist unser freier „Sabbath“-Tag. Dienstags werde ich um 6:45Uhr abgeholt. In der Schule angekommen helfen wir den „Breakfast Club“ aufzubauen. Von 7:30Uhr an teilen wir dann Toast aus, spielen 4-Gewinnt und sprechen mit Schülern über die „Frage des Tages“, die wir zuvor auf ein Whiteboard geschrieben haben. Auch wenn die Whiteboard-Fragen meistens sehr simpel klingen, wie beispielsweise „Was ist das beste an den Ferien?“, lassen sie sich super als Anfang für Gespräche nutzen. Außerdem helfen wir donnerstags im Kiosk und beim Games Club der Schule mit und werden bald auch als Unterstützung für die Klassenlehrer freitags für eine Stunde mithelfen. An den meisten Tagen laufen wir während der Mittagspause auf dem Schulhof herum und sprechen mit Schülern. Am Anfang war das echt komisch, vor allem weil keiner uns kannte und es manchmal echt Überwindung kostet, auf eine Gruppe fremder Menschen zuzugehen und sie einfach so anzusprechen. Mittlerweile bin ich schon so viel besser im Small Talk geworden und da wir jetzt schon ein paar Wochen in der Schule arbeiten, erkennen uns auch immer mehr Schüler wieder. Manche von ihnen sind auch Teil der Jugendgruppe unserer Gemeinde, bei der wir Freitagabends mitarbeiten. Andere Bestandteile unserer Woche sind Besprechungen oder Mentoring mit unseren Pastoren, Teambesprechungen und Bibelstudium als Team, was ich letzte Woche das erste Mal vorbereitet habe. An manchen Tagen sind wir zu sechst, an manchen nur zu zweit, da unser Team mit zwei verschiedenen Kirchen und Schulen zusammenarbeitet und es sich für Team Balmoral an manchen Tagen nicht lohnt, nach Rochedale in unser gemeinsames Büro zu kommen. In den nächsten Wochen werden wir außerdem noch weiter in die verschiedenen Dienste, wie Gottesdienstleitung, Begrüßungsteam oder Worshipteam, eingebunden werden und auch Inputs (Mini-Predigten) für die Jugend vorbereiten. Sonntags gibt es immer zwei Gottesdienste, morgens um 9Uhr und abends um 17:30Uhr für junge Erwachsene. Vor zwei Wochen waren wir mit der Gemeinde für ein Wochenende auf einer Freizeit, was echt geholfen hat alle besser kennenzulernen. Letzten Sonntag stand ich abends das erste Mal als Teil der Lobpreisband mit auf der Bühne und obwohl ich davor keines der Lieder richtig kannte, ist es sehr gut gelaufen und es ist unglaublich, wie sehr Musik Menschen verbinden kann. Die nächsten zwei Wochen sind hier Schulferien, damit fällt auch für uns Schule aus und wir werden in der ersten Woche einen ruhigeren Tagesablauf haben. In der zweiten Woche fahren wir (Ashton und ich) auf ein Girls Camp, gemeinsam mit den Pais-Mädels aus dem Team im Nachbarort. Von den Ferien und dem Camp werde ich dann im nächsten Blogpost berichten, bis bald, Marie :) P.S.: Hier gibt es ein paar Bilder aus den letzten Wochen!
10. August 2019
Liebe Leute, jetzt sind es für mich schon bald zwei Wochen in Australien. Am 25. Juli bin ich nach einer langen Reise hier in Brisbane aus dem Flugzeug gestiegen. Die ersten Tage waren verrückt, voller neuer Gesichter, neuer Vokabeln und ein bisschen Überforderung. Ich habe nicht nur meine Gastfamilie, sondern auch meine Teammitglieder, die anderen Teams und meine Gemeinde (https://newheartbaptist.com/) ein bisschen kennengelernt. Jeder Einzelne hier hat mich mit offenen Armen empfangen, trotzdem fiel es mir anfangs schwer mich mit allem Fremden zurechtzufinden. Die letzen zwei Wochen und das Foundational Training (FT), gemeinsam mit allen anderen Pais-Teams, die dieses Jahr in Australien (und Neuseeland) verbringen werden, haben mich aber endlich richtig ankommen lassen. Die letzen Tage haben wir viel über die Arbeitsweise und unsere Aufgaben als Pais-Team gelernt, aber auch über unsere persönlichen Gaben und Erwartungen. Ich merke jetzt schon, wie viel ich allein aus diesen Tagen mitnehmen kann und wie stark mich Gott in diesem Jahr (gerade durch die Herausforderungen) formen wird. Dieses Jahr ist an sich schon ein ziemlicher Sprung aus meiner Komfortzone, aber ich weiß, dass ich gerade daran unglaublich wachsen werde und bin so dankbar für diese Möglichkeit. Neben den „Sessions“ beim FT haben wir in den letzten Wochen auch schon viel in der Gegend um Brisbane herum gesehen, sind durch den Regenwald gewandert, haben fleißig Koalas, Kängurus und Wallabies fotografiert, sind über weiße Strände gelaufen und haben Pullis geshoppt, weil es hier doch noch recht frisch ist (aber sehr warm im Vergleich zum europäischen Winter). Die anderen Paisler habe ich schon jetzt alle so ins Herz geschlossen und ich freue mich mega darauf, all ihre Geschichten zu hören und zu sehen, wie Gott sie in diesem Jahr gebraucht. Gestern haben wir uns nach zwei gemeinsamen Wochen von den anderen Teams verabschiedet und werden die nächste Woche dann schon in unseren jeweiligen Gemeinden verbringen, bevor es danach richtig losgeht! Bis bald und dankeeee für alle ermutigenden Nachrichten und Gebete, das bedeutet mir echt viel:)
1. Juni 2019
Hallöchen! Ich bin Marie, aber das weißt du sehr wahrscheinlich schon, wenn du auf dieser Seite gelandet bist :) Seit ungefähr drei Jahren habe ich immer mal wieder darüber nachgedacht, einen Blog zu starten. Einen wirklichen "Plan" hatte ich nie, und das ist eigentlich auch der Grund dafür, dass dieser Gedanke die ganze Zeit nur in meinem Hinterkopf herumschwirrte. Warum und wie sollte ich etwas anfangen, wovon ich absolut keine Ahnung habe? Ich habe diese Idee immer weiter vor mir her geschoben und nie den Mut gehabt, einfach mal anzufangen. Mit dem Ende meiner Schulzeit ist mir jedoch noch einmal klar geworden, dass meistens auch größere Projekte mit kleinen Schritten anfangen. Dieser Post ist also mein erster Schritt. Ende Juli werde ich nach Australien fliegen und zwölf Monate dort verbringen. Ich freue mich total auf diese Zeit, auch wenn ich natürlich weiß, dass sich vor mir auch viele und große Herausforderungen liegen. Die Entscheidung, ein ganzes Jahr wegzugehen, und damit alles mir bekannte hinter mir zu lassen, ist die größte meines Lebens. Ein Auslandsjahr nach dem Abi war schon lange mein Wunsch, aber wahrscheinlich hätte ich auch letzten Herbst nie damit gerechnet, dass ich als FSJlerin wirklich nach Australien gehen würde. Umso dankbarer bin ich, dass ich jetzt diese Möglichkeit habe! Über PAIS, die Organisation mit der ich mein FSJ mache, werde ich bestimmt auch noch schreiben, ansonsten findest du Infos und Links auf der Seite "Australien" :) Ich wurde schon öfter gefragt, was der Name "whataboutsparkling" überhaupt bedeutet und die Wahrheit ist: Der Name ist mir irgendwann einfach eingefallen und hat somit auch keine tiefgründige Bedeutung. Übersetzt bedeutet er so viel wie „was ist mit funkeln?“. Aber „to sparkle“ kann auch bedeuten, dass eine Person vor Freude oder Begeisterung sprüht, sodass andere davon angesteckt werden. Ich finde den Gedanken schön, Menschen mit echter Begeisterung für eine Sache "anzustecken" und sich dadurch gegenseitig zu ermutigen, Neues auszuprobieren und kreativ zu werden. Natürlich habe ich schon ein paar Ideen für weitere Blogposts, vor allem werde ich wahrscheinlich auch viel über mein Auslandsjahr, meine Erlebnisse und ein paar meiner Gedanken schreiben. Wenn du aber auch Ideen, Themenvorschläge oder Fragen hast, dann freue ich mich riesig über deine Nachricht :) Alsooo...danke fürs Lesen und see ya next time!!